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Igel – vom Thin Client-Hersteller zum Software-Lieferanten

Geschrieben von Gregor Heeberger | 11. April 2019

Igel stellt sich neu auf und definiert sich selbst als Software-Produzent. Dass es natürlich auch weiterhin Thin Clients (TCs) im Portfolio gibt, sei hier der Klarheit halber dennoch erwähnt.


Neu ist, dass alle Linux-basierenden TCs, alle UD-Pockets und der ehemalige Universal Desktop Converter (UDC) das selbe Betriebssystem und die selbe Firmware bekommen. Das bedeutet, dass statt wie bisher Profile für OS, LX, UD-Pockets getrennt erstellt werden mussten, nun gestreamlined alle OS11-basierenden Geräte mit dem/den selben Profil/en konfiguriert werden können. Somit ist auch nur mehr eine Firmware für 3 Haupt-Produkte zu pflegen, welches Update Szenarien vereinfacht und den Überblick im Management angenehmer gestaltet.
Da der UDC ja nur SW ist, wird der UDC durch das Produkt Workspace Edition abgelöst.
Komplett eingestellt wird auch die Produktion der IZ-Serie.

Kaufen kann man wie gehabt den Thin Client und dazu statt einer Unzahl von Möglichkeiten und Kombinationen nur mehr...

...drei SW-Optionen:

Das neue Lizenzportal zeigt eine Übersicht über alle im Unternehmen befindlichen Lizenzen und auch der HW. Nach Belieben kann SW von einem Gerät auf ein anderes verschoben werden.


Was passiert mit kürzlich erworbenen TCs?

Igel plant eine „grace period“ für Kundinnen und Kunden, die vor Kurzem einen Igel gekauft haben mit folgenden, noch nicht offiziellen Übergangsprogrammen:

  • “Get 1 free”: Kunden, die UD LX 2018 gekauft haben, bekommen kostenfreie Maintenance für IGEL OS 11 bis 31.12.2020. Kunden die UD LX 2019 erworben haben, bekommen kostenlose Maintenance für IGEL OS 11 bis 31.12.2021.
  • “Buy 1 get 1 free”: Kunden, die UD LX im Q3 oder Q4 2017 gekauft hatten, kaufen 1 Jahr IGEL OS 11 Maintenance und bekommen ein zusätzliches Jahr kostenlos dazu.

Die Version 10 geht vermutlich mit Q3/2019 End-of-Sales, Unterstützung dafür gibt es bis EOS-Datum plus 3 Jahre. Die Frequenz der Firmware Updates für V10 bleibt jedoch von dem neuen OS11 unangetastet.


Das neue Innen- und Außenleben

Neu im OS11 neben dem Skype-Client nun auch jene für Cisco und Avaya, also gut vorbereitet für Unified Communication. Natürlich werden auch führende Headsets (Sennheiser, Jabra, Plantronics) unterstützt.

Für jene, die die exzellente Monitoring- und Analyselösung von ControlUp im Einsatz haben: Der Client ist im OS enthalten
Worauf viele schon gewartet hatten, wurde nun auch implementiert: Der Display Switcher erhält ein besseres User Handling und eine verbesserte Monitor Auto Detection für diverse Schnittstellen, wovon vorrangig UDC und UD-Pockets profitieren.

Auch das Design der UD-Serie wurde überarbeitet und bietet mit einem knapp 50% geringeren Formfaktor ein schlankeres Bild.

Der Standfuß für den UD3 hat sein Leben ebenfalls ausgehaucht: WIFI ist in allen Geräten von Haus aus dabei, detto Smartcard Reader und serielle Schnittstelle. USB-C und 2 Displayports (2x4K@60Hz) runden das Bild des neuen UD3 ab. Erscheinen wird das Gerät im Q4/2019.

Mit Q2/2019, also deutlich früher kommt das neue Einstiegsmodell UD2 auf den Markt. Endlich die Ablöse des Single Core Atom-Prozessors durch eine zeitgemäße Quadcore CPU, 2x Display Port und schnelle Front-USB3-Anschlüsse werden im neuen fast um die Hälfte kleineren Gehäuse geboten.

Samsung hat Igel die Produktion der All-In-One-Geräte aufgekündigt und man ist mit einem neuen Hersteller der durchaus beliebten Terminals angeblich bereits in den finalen Verhandlungen. Wer es sein wird, darüber hält sich Igel noch bedeckt. Falls die Verhandlungen unerwarteterweise scheitern oder man schnell noch größere Stückzahlen benötigt, könnte hier gegebenenfalls die Trennung in UD und Touchscreen Abhilfe schaffen.

 

Fazit

Offensichtlich ist man von dem alten Konzept der im HW-Preis enthaltenen Software abgegangen, um erstens auch andere, fremde Geräte mit OS11 zu bestücken und damit den Markt zu erweitern, zweitens um mehr Flexibilität in der Übertragung von OS11 von einem der eigenen auf andere eigene Geräte zu bekommen und offensichtlich rechnet sich das Management von Igel auch aus, dass dieses Konzept die Erträge verbessern wird.

Nichtsdestotrotz hat sich der Preis seit der Trennung von OS und HW nicht erhöht, wenn man HW+OS+MMC schon davor gemeinsam erworben hatte. Ist ja in Zeiten der Neueinführung oder Änderung von Produkten auch nicht bei allen Standard!

 

 


von Gregor Heeberger, Technical Consultant bei ACP X-tech