VMware-Übernahme durch Broadcom

4 Min. Lesezeit
26. Februar 2024

Seit November 2023 ist VMware Teil von Broadcom. Die Übernahme und die ersten Ankündigungen sorgten für viel Unsicherheit unter Kunden, Partnern und Service-Providern. Mittlerweile ist Vieles klarer. ACP fasst Ihnen in diesem Blogpost die bestätigten Änderungen zusammen und zeigt Anwenderunternehmen verschiedene Optionen auf – inklusive Tipps für eine zukunftssichere Infrastruktur durch eine Second-Vendor-Strategie.

 

Inhalt

Unsicherheit nach VMware Übernahme

Subscription statt Perpetual und schlankeres Portfolio

Neues Partnerprogramm

Optionen für Anwenderunternehmen

Abhängigkeit reduzieren durch Second-Vendor-Strategie

Nutanix als belastbare Ergänzung

Fazit

 

Unsicherheit nach VMware Übernahme

Schon im Mai 2022 wurde die Übernahme von VMware durch Broadcom angekündigt. Offiziell wurde es dann im November letzten Jahres. Seitdem wurde viel spekuliert, wie es weiter geht. Nun ist die Umstellung von Kauflizenzen zu Subscription klar, auch die „neuen“ Produkt-Bundles wurden vorgestellt. Nachdem kurz vor Weihnachten 2023 alle Partner- und auch Service-Provider-Verträge gekündigt wurden, steht nun auch fest, dass es ein neues Partnerprogramm werden wird. Dennoch ist die Unsicherheit auf Seiten der vielen Anwenderunternehmen nachvollziehbar.

Subscription statt Perpetual und schlankeres Portfolio

Zwei größere Änderungen sind bekannt. Zum einen wird VMware künftig keine Perpetual-Lizenzen mehr anbieten. Bereits 2022 führte der Software-Anbieter Subscription ein, künftig wird er seine Lösungen nur noch über ein Abo-Modell bereitstellen. Der Schritt war zu erwarten und bietet durchaus einen Vorteil. Während umfassende Updates bei Kaufprodukten in der Regel in halbjährlichem Turnus durchgeführt wurden, können technologische Updates oder neue Funktionalitäten im Abo-Modell häufiger und kurzfristiger eingespielt werden. Anwenderunternehmen profitieren also immer vom aktuellen Stand der Technik.

Im gleichen Zuge wurde das Portfolio konsolidiert und in die zwei neuen Lösungen übersetzt. Das Produktpaket VMware Cloud Foundation (VCF) ist auf die Verwaltung der IT-Infrastruktur in einer Cloud-Umgebung ausgerichtet. VMware vSphere Foundation (VVF) bündelt künftig die Virtualisierungslösungen von VMware. Zusätzlich zu den beiden Hauptprodukten werden Add-ons zu Bereichen wie Storage, Security oder Disaster Recovery angeboten. Lösungen, die weder in VCF, VVF oder Add-ons integriert sind, laufen aus – so auch Arias-SaaS. Eine Ausnahme stellen vSphere Standard und vSphere Essentials Plus Kit dar. Unternehmen, die nur sehr wenige Server im Einsatz haben, sollen diese beiden Produkte wohl weiterhin nutzen können – und zwar im Abo-Modell, wie alle anderen Lösungen auch.

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Neues Partnerprogramm

Neben den Anpassungen am Portfolio und dem Vertriebsmodell, warf vor allem die Kündigung aller Partner- und Service-Provider-Verträge seitens Broadcom Ende 2023 viele Fragen auf. Mittlerweile steht fest, dass der Hersteller auch künftig auf Partner im Vertrieb und Service setzt – und den Dialog mit ihnen sucht. Zwar wird Broadcom einige strategische Kunden selbst betreuen, Partner haben aber die Möglichkeit ihr Interesse an bestimmten Accounts über das neue Partnerportal zu bekunden. Das Broadcom Advantage Partner Program startete am 05.02.2024. 

Optionen für Anwenderunternehmen

Bestandskunden, deren Lizenzen noch laufen, müssen theoretisch nicht aktiv werden. VMware bestätigt, dass sie für die Dauer laufender Support-Verträge auch für abgekündigte Produkte weiterhin aktiven Support anbieten. Beobachten sollten Sie die kommenden Entwicklungen aber natürlich dennoch, aus verschiedenen Gründen.

Zum einen lässt sich eine auf gekauften VMware-Lizenzen basierende Umgebung nicht mehr skalieren. Wird mehr Kapazität gebraucht – unabhängig, ob ein oder drei Hosts – wird der Umstieg auf das Abo-Modell akut. Zudem besteht die Chance, dass kleinere Service-Provider nicht in das neue Partnerprogramm von Broadcom übernommen werden und ihren Kunden folglich nicht mehr den gewohnten Service anbieten können. Zu guter Letzt gilt es jetzt schon an das Lizenzende zu denken und vorzuplanen: Lassen sich mit den neuen Produkt-Bundles die Anforderungen des Unternehmens abdecken? Kommt ein Subscription-Modell überhaupt in Frage und wenn ja, wie lassen sich die monatlichen Zahlungen statt einer Einmalinvestition buchhalterisch abbilden? Unternehmen, deren Lizenzen demnächst auslaufen, müssen diese Fragen natürlich umgehend beantworten.


Abhängigkeit reduzieren durch Second-Vendor-Strategie

Die Übernahme von VMware durch Broadcom zeigt die hohe Abhängigkeit von Anwenderunternehmen von einem Hersteller. Ändert dieser seine Strukturen, überarbeitet das Produktportfolio oder lässt ganze Lösungen auslaufen, haben Nutzer in der Regel keine Handhabe. Sie müssen die Änderungen akzeptieren und ihre Umgebung darauf ausrichten – egal mit welchen finanziellen und organisatorischen Aufwänden das verbunden ist.

Eine Möglichkeit, sich aus solch einem Vendor Lock-in zu befreien ist eine Second-Vendor-Strategie. Im Hardware-Bereich beispielsweise lassen sich verschiedene Workloads auf Servern oder Storage unterschiedlicher Anbieter abbilden. Adaptiert auf die aktuelle VMware Thematik ist Diversifizierung allerdings nicht ganz einfach, da es vor allem im Bereich Virtualisierung wenige konkurrenzfähige Lösungen auf Enterprise-Level gibt. Proxmox oder KVM bieten leistungsstarke Produkte, in puncto Support und anderen Features wie Replizierung sind sie aber nicht für eine Nutzung in einem geschäftskritischen Umfeld ausgelegt.

 

Second-Vendor-Strategie

Bei der Second-Vendor-Strategie bezieht ein Unternehmen identische Ressourcen von zwei voneinander unabhängigen Herstellern, und gestaltet seine IT-Infrastruktur dadurch flexibler und widerstandsfähiger. Ziel ist es, die Abhängigkeit von einem einzigen Anbieter zu reduzieren. Ob die Vorteile jedoch die Nachteile wie höhere Bestell- und Transaktionskosten oder höheren Verwaltungsaufwand aufwiegen, muss im Einzelfall beurteilt werden.

 

Nutanix als belastbare Ergänzung

Eine belastbare Ergänzung oder Alternative zu VMware ist Nutanix. Deren Hypervisor-Option AHV ist eine moderne und sichere Virtualisierungsplattform, die VMs und Container für Anwendungen und cloudnative Workloads unterstützt – On-Premises und in Public Clouds. AHV ist seit Jahren etabliert und lässt sich problemlos parallel zu VMware ESXi einsetzen. Zudem bietet Nutanix eine komplett softwarebasierte Lösung für das Infrastrukturmanagement an. Das Besondere: Nutanix legt sein Angebot darauf aus, Vendor Lock-ins bei seinen Kunden zu vermeiden. Anwenderinnen und Anwender haben also die freie Wahl hinsichtlich Hardware, Hypervisor, Anwendungen und Clouds.

Fazit

Wer weiterhin Lösungen von VMware einsetzen möchte, muss sich über kurz oder lang mit den neuen Produkt-Bundles und einem Subscription-Modell anfreunden. Eine Möglichkeit sich weniger abhängig von den künftigen Entwicklungen zu machen, ist eine Second-Vendor-Strategie mit Lösungen von Nutanix.

Gerne beraten wir zu sämtlichen Fragen rund um das VMware Portfolio oder erläutern Ihnen im persönlichen Gespräch die Vorteile einer Second-Vendor-Strategie mit Nutanix.  Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

ACP BrainShare Rhein-Main
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